Schreibweise des Namens

Die Schreibweise von Namen ist über die Jahrhunderte nicht unveränderlich gleich geblieben. Häufig trugen Änderungen in der Sprache, Sorglosigkeit und Unwissenheit des Schreibers dazu bei, dass Namen in veränderter Form weitergegeben wurden. Die veränderte Schreibweisen kann bereits mehrere Jahrzehnte oder Generationen bestehen und sogar in der Generationenfolge mehrfach wechseln, selbst innerhalb einer Familie kommen zeitgleich unterschiedliche Schreibweisen vor.

Für den Namen Kuchenbecker sind insbesondere niederdeutsche und hochdeutsche Schreibweisen zu nennen. Die Schreibweisen lauten niederdeutsch Ko[c]kenbe[c]ker[e], Kau[c]kenbecker, Kou[c]kenbecker, Koe[c]kenbecker, Kuchenbacker, Kukenbecker und hochdeutsch Kuchenbecker, Kuchenbäcker, Kuchenbaecker, vereinzelt und insbesondere in Polen Kuchenbeker. Die nebenstehende Tabelle verdeutlicht die verschiedenen Schreibweisen des Namens in der Datenbank Kuchenbecker-Ahnen. Namens-Kombinationen mit Präfixen oder mit dem Namen des Ehegatten sind unter Auslassung des Zusatzes in die Tabelle einbezogen.

Daneben gab es latinisierte, frankophone und andere seltene Schreibweisen, die sich jedoch nicht durchgesetzt haben. Im Ausland sind zum Teil abweichende Buchstabierungen wie Kuchenbacker, Kuckenbeckier oder Ruckenbecker gebräuchlich, sogar Varianten in phonetischer Transkription gab es 1880 in einem Melderegister: Coochenbaker.

Schreibweise nach Gehör

Die unterschiedliche Schreibweise des Familiennamens von Vorfahren auf den verschiedenen Dokumenten (Urkunden, Unterlagen) erklärt sich daraus, dass sich eine einheitliche deutsche Rechtschreibung erst Anfang bis Mitte der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts herausbildet. Mit Beginn des Standesamtswesens ab Oktober 1874 setzt langsam eine genaue Schreibweise der Personen- und Ortsnamen ein. Zuvor hat man das gesprochene Wort nach Gehör in die Schriftform umgesetzt, daher die vielfältige Namenschreibweise. Besonders auffällig wird dies z.B. bei der Landesaufnahme von Westpreußen und dem Netzedistrikt im Jahre 1772/73, in dem sich für die Erfassung einer Ortschaft eine bis zu sechsfach verschiedene Schreibweise nachweisen lässt.

Geheimes Staatsarchiv

Ein eindrucksvolles Beispiel für die willkürliche Wahl der Namens-Buchstabierung führt Bodo Koglin auf:

… Später bemühte sich sogar die preußische Verwaltung um eine Vereinheitlichung, und so findet man um die Jahrhundertwende in den Standesamtsregistern Vermerke wie: Die Schreibweise des Familiennamens […] ist Uick (nicht Ueck). Eingetragen auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichtes zu […]

Die Blankenseesche Hufenklassifikation

Das führte dann dazu, dass man beispielsweise im Kreise Rummelsburg Kuchenbäcker schrieb, in Bublitz Kuchenbecker, aber immerhin nicht mehr Kockenbecker.

Ob die vereinzelt vorkommenden Namen Kuechenbecker und Küchenbecker Schreibvarianten sind oder eine alternative Bedeutung haben, die auf den Ort – die Küche – der ausgeübten Tätigkeit verweist, ist heute nicht mehr zu klären.

Weil die orthografischen Abweichungen überwiegend willkürlichen und nicht methodischen Ursprungs sind, werden die Schreibvarianten unter Kuchenbecker subsumiert.