SK G. Kuchenbecker

Die Günther Kuchenbecker war ein Seenotkreuzer (SK) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der 19m-Klasse, der 1969 von der Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder erbaut wurde.

Günter Kuchenbecker

Der Seenotkreuzer wurde nach einem Besatzungsmitglied des SK Adolph Bermpohl benannt, der bei einem schweren Unglück im Februar 1967 ums Leben gekommen war: Am 23. Februar 1967 verunglückte der auf Helgoland stationierte Rettungskreuzer Adolph Bermpohl bei einem Rettungseinsatz. Neben drei an Bord befindlichen holländischen Fischern, die die Crew der DGzRS vorher geborgen hatte, kamen auch alle vier Besatzungsmitglieder (Paul Denker, Hans-Jürgen Kratschke, Otto Schülke und Günter Kuchenbecker) ums Leben.

Unter dem Titel In den Brechern der Hölle vor Helgoland berichtete die Zeit über das Schicksal der Adolph Bermpohl in der Ausgabe vom 23.02.1968, während zahlreiche Regionalzeitungen den fünfzigsten Jahrestag des Unglücks zum Anlass nahmen, an den Vorfall zu erinnern:

Von September 1969 bis Mai 1990 war die G. Kuchenbecker in Maasholm stationiert, es erfolgte die Verlegung nach Sassnitz, wo das Schiff bis August 1992 in Dienst war. Von August 1992 bis zur Außerdienststellung im April 1997 lag das Schiff auf der DGzRS-Station Darßer Ort.

Im Mai 1997 wurde SK G. Kuchenbecker an den isländischen Seenotrettungsdienst verkauft und dort unter dem Namen Sigurvin in Betrieb genommen. 2006 erfolgte auch hier die Ausserdienststellung und der Verkauf an Privat.

Zwischen 2012 und 2017 wurde das Schiff unter dem Namen Vostok von dem dänischen Weltraumunternehmen Copenhagen Suborbitals als Missionskontrollschiff eingesetzt, um seegestützte Raketenstarts zu unterstützen. Anschließend ging es wieder in Privatbesitz über.

Copenhagen Suborbitals M/V Vostok
Copenhagen Suborbitals The final journey of Vostok

Ihren vorerst letzten Heimathafen und den ursprünglichen Namen hat die G. Kuchenbecker im Juli 2019 bekommen. Nach einer Restaurierung durch einen eigens gegründeten Verein befindet sich das Schiff im Büsumer Museumshafen.

Boyens Medien Büsum bekommt ein besonderes Schiff

Weitere Informationen und technische Daten des Schiffs finden sich bei Wikipedia und auf der Seite SEENOT.Spuelsaum.de.